zur Geschichte Burger von Kiental sind mit dem Namen: Greber Heimatberechtigt in Kiental Das Geschlecht Linder ist seit mindestens 15 Generationen im Kiental beheimatet. Aus alten Unterlagen ist bekannt, dass im Jahre 1700 viele Linder und Schluchter in den Jura abgewandert sind. Für die Armenfürsorge zahlten wir nach dem Jahre 1989 etliche Beiträge, für Kiental Burger, an die Gemeinden von Moutier und Grenchen. 1557 wird der erste (Linder) im Kirchenbuch erwähnt. Wer heute in der Gemeinde Reichenbach Bäuert Kiental nach dem Familiennamen fragt, trifft auf nur mehr wenige dieses einst neben Schluchter und Greber am meisten verbreiteten Geschlechtes. Auch in den andern Reichenbacher Bäuerten wie Scharnachtal, Reudlen und Faltschen finden sich heute Linder als Burger, wobei mit grosser Sicherheit angenommen werden darf, dass die nicht mehr im Kiental Verburgerten vor Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, sich eben in den andern Bäuerten wahrscheinlich durch Einheirat oder Erwerb von Landwirtschaftlichen Gütern angesiedelt haben, im Ursprung aber von den Kientaler Linder abstammen. Viele Linder, die Kiental als ihre einstige Heimatgemeinde aufweisen, wohnen in der ganzen Schweiz verteilt. Das zeigt sich aus den Bürger- und Familienrodeln, deren Zahl im Reichenbacher Zivilstandsamt ständig wächst. Kirchenbücher von Reichenbach Die Kirchenbücher von Reichenbach liegen seit 1557 lückenlos vor. Vorher war Reichenbach kirchlich nach Aeschi zuständig, und dort reichen die Pfarrbücher auch nur bis 1555 zurück. Es kann als sicher gelten, dass bereits vor der Reformation mindestens eine, wenn nicht zwei Familien Linder im Kiental sesshaft waren, Deren Herkunft geht wahrscheinlich auf die Einwanderung aus dem Saanenland zurück. Höchst wahrscheinlich handelt es sich um Nachkommen eines Janni oder Petrus de la Linda, die sich beide 1312 von der Hörigenschaft der Grafen von Greyerz losgekauft haben, gemeinsam mit vielen andern Saanern, und als sogenannte "Ausburger" ins Burgrecht der ihr Machtgebiet ständig erweiternden Stadt Bern traten. Bauern als Sachverwalter Weil die Stadt Bern im Oberland verschiedenste Güter besass - so auch im Kiental ein recht stattliches Gebiet (wie übrigens auch im Lauterbrunnental und in der Gegend von Brienz) -, dürfte es naheliegend sein, dass die Gnädigen Herren die freien Bauern als Sachwalter auf ihren Besitztümern einsetzten, kamen doch für solch verantwortungsvolle Posten nur Freie in Frage. Wann freilich der Zuzug erfolgte, das wird Gegenstand weiterer Untersuchungen und Forschungen sein müssen. Thony Linder war der erste Als erster der in den Kirchenbüchern erwähnten Linder aus dem Gebiet der Gemeinde Reichenbach ist im 1557 begonnenen ältesten Taufrodel Thony Linder genannt, verheiratet mit Gredi Rorbach. Ihre Ehe liessen sie am Sonntag vor Weihnachten 1558 kirchlich einsegnen. Ihr erster Sohn, Peter, wurde am 27. Oktober 1559 getauft. Später folgte der Sohn Bendicht, getauft am 19. Oktober 1561. Weitere Kinder dieses Ehepaares waren Elsi, getauft am 8. Februar 1564, Rudolf, getauft am 28. Mai 1566, und Anni, getauft am 7. Mai 1569. Wirklich eine Grossfamilie Unterm 28. Dezember 1559 ist die Taufe eines Zwillingspaares von Hans Linder und Magdalena NN eingetragen. Die Kinder hiessen Hans und Anni. Diesem Pärchen folgten 1561 Elsbeth und 1562 ein zweiter Hans, woraus zu schliessen ist, dass der erstgeborene Hans als Kleinkind gestorben ist, wie auch die vordem genannte Elsbeth, wurde doch ein weiteres Kind dieses Vornamens im Jahre 1564 getauft. Dem nämlichen Ehepaar wurden weitere Kinder geboren, nämlich 1566 die Zwillinge Ursula und Heinrich, 2567 ein Ruoff (Rudolf), 1568 eine Madlen (Magdalena), 1570 ein Barbli (Barbara) und 1571 eine Agnes. Als letztes Kind wurde der grossen Familie 1573 der Sohn Franckh geboren. Dieser Hans Linder wohnt in der Rüdlen, stammt aber einiger Sicherheit auch aus dem Kiental . Das zweite Ehepaar Ein weiteres Ehepaar zu jener Zeit waren Lorenz Linder und Cathy Woleb. Sie trugen zur Taufe 1564 Elsbeth, 1570 Ruoff, 1574 David, 1583 Benedikta und 1585 nochmals ein Dichtlin (Benedikta), was darauf schliessen lässt, dass die 1583 geborene Tochter im zarten Alter wegstarb. Anfangs Oktober 1566 liessen Bendicht und seine Ehefrau Anni Kärner (sollte wohl "Kernen" geschrieben werden) einen Lorenz taufen, 1569 einen Peter, 1571 eine Elsbeth, 1573 einen Bendicht und 1575 einen Christen (Christian). Nach 1700 wanderten viele Linder aus Brandenburg, Landeron wlu. Das Kiental vermochte im laufe der Zeit nicht mehr alle Familien zu ernähren. So entschlossen sich einige Auszuwandern . Unser Zweig siedelte sich um 1750 zuerst in Le Landeron, später in Neuenstadt und schliesslich im St. Immertal an, wo es heute noch Nachfahren gibt. Von Sonvilier aus zogen einzelne weiter nach Chézard-St. Martin, andere kehrten zurück ins alte bernische Stammland. Gefunden wurde diese Spur im Hausbesuchsrodel, das die bernischen Pfarrer gleichermasen wie die Tauf- und Eherodel zu führen verpflichtet waren, übten sie doch damals das Amt des heutigen Zivilstandsbeamten aus. Da liest man, dass 1757 Anna Fahrni, des verstorbenen Melchior Linders hinterlassene Witwe, wieder in der Bäuert Kiental wohnt, während ihr Sohn Christian in Diensten in Brandenburg steht, der Sohn Melchior in Landeron bei Neuenstadt lebt und Tochter Anna in Aeschi in Diensten ist. |